Traumreisen sind spezielle Vorlesegeschichten, die zur Entspannung und Schlafförderung ihres Kindes beitragen und gleichzeitig die Selbstreflexion und das Vorstellungsvermögen fördern. Wie das genau funktioniert und wie Traumreisen vorgelesen werden sollen, erfahren Sie hier.
![Traumreise zum Vorlesen für Kinder Märchenschloss](https://static.wixstatic.com/media/a0bd52_dd4fbdff768249c2845345186efa6ce8~mv2.png/v1/fill/w_980,h_713,al_c,q_90,usm_0.66_1.00_0.01,enc_auto/a0bd52_dd4fbdff768249c2845345186efa6ce8~mv2.png)
Du liegst entspannt in deinem Bett. Stelle dir vor, es ist so weich wie Gummi. Egal, in welche Richtung du dich drehst, es ist immer bequem und passt sich gut deinem Körper an …
Strecke und drehe dich so, dass du gemütlich liegst. Atme langsam und mache deine Augen zu. Du hast jetzt nur Zeit für dich und musst nichts mehr machen, kannst einfach zuhören und dich in die Geschichte hineinträumen …
Spürst du deine Arme und Beine? Fühlen Sie sich schwer oder leicht an? Versuche dich auf das Gefühl zu konzentrieren …
Nun atme tief ein. Spürst du, wie deine Brust sich hebt? Atme wieder aus und stelle dir vor, dass dein Bett und du bei jedem Ausatmen leichter werden …
Das fühlt dich gut. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um in unsere Fantasiewelt aufzubrechen …
Und da sind wir. Du schaust dich um. Du siehst hohe helle Wände und Säulen, die mit gemalten Blumen geschmückt sind. Da ist ein langer Flur. Das Sonnenlicht fällt durch hohe Fenster herein. Die Fenster haben gar keine Scheiben. Das wundert dich. Aber die Luft, die durch die fensterlosen Öffnungen sanft hereinweht, ist warm. Fühlst du, wie sie dein Gesicht wärmt und deine Nase kitzelt …
Du läufst über den langen Flur und lauschst dabei dem Echo deiner Schritte …
Dieser Flur hat eine unglaublich hohe Decke. Und auch an die Decke wurden bunte Blumen gemalt. Sollen das Könige sein? Wer hat wohl diese Bilder an die Decke gemalt? …
Ob du in einem Schloss bist?
Du gehst langsam weiter. Vielleicht darfst du hier gar nicht sein? Aber du hast keine Angst. Es fühlt sich gut an, hier zu sein …
Plötzlich hörst du etwas hinter dir. Du drehst dich um.
Du hörst Kinder lachen. Es kommt von da drüben. Dort siehst du eine große Tür. Sie ist mindestens doppelt so breit und hoch wie deine Kinderzimmertür. Ihr Türgriff ist aus Gold! ...
Das Lachen der Kinder wird lauter. Sie scheinen eine Menge Spaß zu haben.
Vorsichtig öffnest du die Tür.
Oh! So etwas Schönes!
Du schaust in einen großen Saal. Der Boden ist aus Holz. Alle Wände sind aus Gold und da oben an der Decke hängt eine goldene Lampe. Aber sie hat keine Glühbirnen. Es stecken Kerzen darin, die den Raum in ein helles, flackerndes Licht hüllen.
Und da hinten. Da steht tatsächlich ein goldener Thron!
Du bist wirklich in einem Schloss gelandet! ...
Du hörst wieder das Gelächter.
Da! Dort hinten in der Ecke des Raumes siehst du die Kinder. Du trittst leise in den Raum hinein und versuchst, die Aufmerksamkeit der Kinder nicht auf dich zu lenken.
Oh nein!
Nun drehen sie sich zu dir um. Ein Junge und ein Mädchen schauen dich neugierig an.
„Hallo. Wer bist denn du?“
Du willst ihnen deinen Namen verraten, aber bevor du ihn aussprechen kannst, fehlen dir vor Staunen die Worte. Der Junge fliegt auf einer Seifenblase in die Luft.
Das Mädchen nickt dir zu, bevor es sich selbst auf eine Seifenblase schwingt und durch den Raum saust. Wo kommen die Seifenblasen her? Und warum können sie darauf fliegen?
Erst jetzt hörst du das leise Plätschern …
Da! Hinter dem Mädchen an der hohen Wand befindet sich ein Brunnen aus Eisen. Er ist kugelrund. Das Wasser darin plätschert, als würde jemand darin baden. Aber da war niemand. Oder doch?
Und plötzlich bewegt sich etwas in dem Wasser. Etwas kommt hoch! ...
Du trittst schnell zurück. Eine Seifenblase taucht aus dem Brunnen auf. Und prompt springt der Junge, dessen Seifenblase mittlerweile wieder geplatzt ist, herauf und reitet auf der Blase wie mit einem Pferd durch die Luft.
„Was ist das für ein Zauber?“, fragst du mit aufgeregter Stimme.
Das Mädchen kichert.
Du schaust in den Brunnen. Du kannst dein Spiegelbild in dem Wasser sehen. Du hörst noch immer das leise Plätschern, obwohl sich das Wasser nicht bewegt.
Aber da! Du berührst das Wasser. Es fühlt sich lauwarm und angenehm an. Kannst du es fühlen? ...
Das ist nicht mehr dein Spiegelbild im Wasser.
„Huch!“, sagst du, als auf einmal ein Frosch seinen Kopf aus dem Wasser steckt, mit seinem Maul eine große bunte Seifenblase macht und sie in die Luft pustet.
Das ist kein normaler Frosch. Er ist viel größer als die Frösche, die du aus Teichen kennst.
Der Frosch schaut dich aus großen, dunklen Augen an. Seine Haut ist grün und etwas pickelig.
„Ich bin der König des Schlosses“, sagt er.
Du runzelst die Stirn.
„Der Froschkönig? Bin ich etwa in einem Märchen gelandet?“ fragst du, obwohl du die Antwort eigentlich schon kennst.
„Ich bin der Froschkönig“, quakt er stolz.
„Aber der Froschkönig wurde doch durch den Kuss der Prinzessin zu einem Prinzen“, entgegnest du.
„Ja. Immer wenn die Prinzessin mich vor Sonnenaufgang küsst, werde ich für einen Tag zum Prinzen“, antwortet der Frosch.
„Aber warum bist du denn wieder ein Frosch?“, fragst du.
„Die Prinzessin ist zu Besuch bei der Großmutter und ihrem Wolf“, entgegnete der König des Schlosses.
„Ihrem Wolf?“, fragst du erstaunt.
„Ja, die Großmutter wollte schon immer ein Haustier haben“, sagte der Froschkönig.
Dieses Märchen kennst du anders. Aber das willst du dem Frosch nicht sagen.
„Möchtest du auch auf einer Seifenblase reiten?“, fragt er.
„Die hält mich niemals aus. Sie wird platzen!“, antwortest du besorgt.
Doch schon öffnet der Frosch sein Krötenmaul und du kannst darin eine fast gelbe Zunge sehen. Er taucht noch einmal mit dem Kopf ins Wasser. Und als er nun wieder hochkommt, pustet er eine riesengroße Seifenblase heraus. Kannst du sehen, wie sie in den Farben des Regenbogens glänzt? …
Der Froschkönig schiebt die Seifenblase mit seiner glitschigen, grünen Krötennase zu dir herüber.
„Die ist riesig“, ruft das Mädchen mit den blonden Zöpfen und freut sich.
Vorsichtig berührst du die Blase. Sie fühlt sich ein wenig nass an, aber nicht so nass wie das Wasser. Fühlst du, wie deine Hand fast wie von selbst über die Seifenblase gleitet? …
„Versuche es!“, quakt der Frosch.
Du drückst mit dem Finger ganz doll auf die Blase. Sie platzt wirklich nicht.
„Du musst dich auf sie setzen“, erklärt der Junge.
Und das machst du auch. Du sitzt auf der Blase und musst dich gar nicht festhalten. Du hältst dein Gleichgewicht wie von Zauberhand ganz automatisch. Zum Glück haben die Räume hier im Märchenschloss sehr hohe Decken. Denn die Seifenblase steigt jetzt mit dir nach oben.
Du steigst immer höher. Oh! Da oben ist die Lampe mit den Kerzen. Du fliegst langsam um sie herum. Auf deiner Seifenblase fühlst du dich leicht wie eine Feder. Kannst du die Schwerelosigkeit fühlen? ...
„Da! Die Prinzessin kommt wieder!“, freuen sich die Kinder. Und der Frosch hüpft sofort aus dem Brunnen und auf das Fensterbrett. Er schaut hinaus. Hörst du, was für komische Geräusche sein nasser, glitschiger Körper während des Hüpfens macht? ...
„Gleich gibt es einen Kuss!“, ruft das Mädchen aufgeregt.
Du willst natürlich nicht stören, wenn die Prinzessin ihren Frosch küsst. Aber du kommst sicher einmal wieder, um noch mal auf einer Seifenblase zu fliegen und das Schloss zu erkunden.
Und nun machst du auf deiner kunterbunten Blase deine Augen zu. Du fühlst dich immer noch leicht wie eine Feder.
Du schwebst weiter und weiter.
Und nun bist du wieder zu Hause in deinem Bett und du fühlst dich noch genauso leicht wie auf deiner Blase. Und deine Arme und dein Gesicht fühlen sich wunderschön warm durch das Sonnenlicht an, dass dich durch die Fenster ohne Glas gekitzelt hat …
Du atmest ganz gleichmäßig und liegst wunderbar bequem. Es fühlt sich an, als wäre dein Bett die Seifenblase, die sich an jeden Teil deines Körpers anschmiegt. So gleitest du nun sanft ins Land der Träume über …
Unser Traumreisen-Buch zum Vorlesen
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