Fantasiereisen für Kinder sind spezielle Vorlesegeschichten, die zur Entspannung ihres Kindes beitragen und gleichzeitig die Selbstreflexion und das Vorstellungsvermögen fördern. Wie das genau funktioniert und wie Fantasiereisen vorgelesen werden sollen, erfahren Sie hier.
Du liegst oder s
itzt ganz still da. Dein Atem ist gleichmäßig und mit jedem Ein- und Ausatmen sinkst du mehr in einen wundervollen Zustand der Entspannung …
Alle Gedanken ziehen einfach an dir vorbei. Du brauchst jetzt nur zu atmen und zu spüren, wie sich die Entspannung mit jedem Atemzug weiter in deinem Körper ausbreitet. Je entspannter du wirst, desto mehr bist du bereit für einen kurzen Ausflug in deine Fantasie …
Du bist umgeben von riesigen Bäumen. Es ist Abenddämmerung. Alles ist mit Schnee bedeckt. Die Bäume sind so hoch, dass du ihre Wipfel kaum erkennen kannst. Aus dem Boden sprießen fremde Pflanzen, die du noch nie gesehen hast. Du stehst im Schnee und lässt diese wundersame Landschaft auf die wirken. An welchem Ort du hier wohl sein magst? ...
Von Weitem hörst du ein dumpfes, gleichmäßiges Geräusch. Es ist ein Stampfen. Du blickst dich um. Was ist das? ...
In der Ferne siehst du, wie sich etwas bewegt. Es kommt näher. Du siehst ein riesengroßes Tier – größer als ein Haus. Es ähnelt einem Elefanten, doch es ist viel größer und hat ein dickes, braunes Fell. Das muss ein Mammut sein! Je näher es kommt, desto lauter wird sein Stampfen. Spürst du, wie der Boden vibriert? …
Das Stampfen des Mammuts lässt den Schnee von den hohen Baumkronen rieseln. Jetzt ist es fast bei dir.
„Spring auf, kleines Menschenkind“, ruft das Mammut, als es noch einige Meter von dir entfernt ist.
„So hoch kann ich nicht springen“, antwortetest du.
„Nicht erschrecken!“, sagt das Mammut, während es dich mit seinem langen Rüssel umschlingt und direkt hinter seinem Kopf auf seinen Hals setzt.
Du sitzt jetzt fast so hoch wie die Baumkronen und hältst dich an dem dichten Fell des Mammuts fest. Die Haare sind so dick, dass sie sich fast wie Borsten anfühlen …
„Wo bin ich hier?“, fragst du das Mammut.
„Das hier ist die Steinzeit“, antwortet das Mammut, während es mit langsamen Schritten durch den Schnee stampft und metertiefe, fast kreisrunde Spuren darin hinterlässt.
„So sah die Welt vor einer Million Jahren aus“, fügt das Mammut hinzu und bleibt stehen. „Sieh mal, das dort hinten ist ein Vorfahre der Löwen und Tiger in deiner Zeit.“
Du siehst einen wunderschönen, goldenen Säbelzahntiger. Sein Fell schimmert glänzend im Abendlicht. Siehst du es funkeln? ...
Er ist so groß wie ein Pferd, hat spitze Ohren und einen endlos langen Schwanz. Sein Schwanz wippt und berührt bei jedem seiner Schritte den Boden. Hörst du das dumpfe Geräusch, dass die Schwanzspitze des Säbelzahntigers im Schnee macht? …
„Und dort hinten siehst du deine eigenen Vorfahren“, sagt das Mammut, während es weiter durch den Schnee stapft. Auf dem Rücken des Mammuts ist die Abendsonne noch näher. Sie wärmt dein Gesicht und du fühlst dich rundum wohl und sicher …
Ihr nähert euch einer Lichtung. Aus der Ferne kannst du Menschen erkennen. Sie versammeln sich um einen Felsen herum und beginnen, Steine aneinanderzuschlagen. Hörst du das Klacken? ...
„Das sind Neandertaler – deine urzeitlichen Vorfahren“, sagt das Mammut.
Ihr kommt näher. Die Menschen sind kleiner als Erwachsene, aber größer als Kinder. Sie sind von kräftiger Statur und mit dicken Fellen bekleidet. Während sie die Steine aneinanderschlagen, sprühen Funken.
Begeistert geben die Neandertaler Laute von sich, die du nicht verstehst. Das Feuer! Es brennt! Siehst du, wie das Feuer tanzt und durch die tiefstehende Sonne einen langen, flackernden Schatten wirft? …
„Und beim nächsten Mal zeige ich dir die Dinosaurier“, sagt das Mammut.
Du schließt deine Augen und bleibst noch einen Moment auf dem Rücken des Mammuts sitzen.
Wenn du die Augen öffnest, bist du wieder in deiner eigenen Welt. Jetzt hast du viel Energie für den restlichen Tag / den neuen Tag.
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